Hockey: Klassenerhalt! Viersener Hockeyherren halten trotz Niederlage die Klasse

Die Viersener Hockeyherren haben am heutigen Sonntagvormittag vorzeitig den Klassenerhalt sichern können. Trotz einer knappen 7:6-Niederlage gegen den Tabellennachbarn Crefelder HTC 3 kann man einen Spieltag vor Ende nicht mehr absteigen, da der Düsseldorfer SC 2 vor dem letzten Spieltag vier Punkte Rückstand hat.

 

Viersen begann fahrig, Krefeld war in der Anfangsphase die deutlich aktivere, bessere Mannschaft. Nach nicht einmal 90 Sekunden klingelte es das erste Mal im Viersener Tor, als eine Lücke im Viersener Block effektiv per Schnittstellpass entblößt wurde. Es dauerte einige Minuten, bis der VTHC in der Partie angekommen war, Linus Tweer vergab nach sieben Minuten die erste Strafecke. Danach war man aber in der Partie, innerhalb weniger Sekunden drehte man das Spiel: zuerst Daniel Klingohr in einem Alleingang loggte per Flachschuss in das lange Eck zum 1:1 ein, ehe Luca Platzer nach Vorarbeit von Klingohr in zentraler Position den Ball behauptete und auf 1:2 stellte.

 

Doch die Konzentration wurde wieder fahrig, ebenso schnell wie die Gäste drehten die Gastgeber per Doppelschlag noch vor der ersten Viertelpause die Partie auf 3:2. Im zweiten Viertel wurde das Spiel ausgeglichener, Krefeld hat ein deutliches Chancenplus, aber bis auf eine sehr gute Einzelaktion, die zum 4:2 verwertet wird, bleibt der Erfolg aus.

 

Auf der Gegenseite sind es immer wieder die bekannten und viel zitierten „Kleinigkeiten“ in der Konzentration, die verhindern, dass der VTHC zu eigenen Chancen kommt oder aus den wenigen Möglichkeiten Kapital schlagen kann. Mit 4:2 für die Seidenstädter ging es in die Halbzeitpause.

 

Im dritten Spielabschnitt war der VTHC endlich aktiv und intensiv in der Partie, man zeigte den bekannten Biss, stand verbessert im Spiel gegen den Ball, hatte aber immer noch einige Lücken, die aber von den weiter ineffektiven Krefeldern nicht ausgenutzt wurden. Tim Eichstädt konnte nach Vorarbeit von Klingohr aus zentraler Position auf 4:3 verkürzen, der Schuss wurde dabei von einem Verteidiger unhaltbar für den abtauchenden Keeper unter die Latte abgefälscht.

 

Bis auf diese Szene gab es aber wenige gefährliche Szenen für das Krefelder Tor. Dennoch: mit 4:3 vor dem letzten Viertel war alles noch drin, mit einem Unentschieden oder einem Sieg hätte man aus eigener Kraft den Klassenerhalt geschafft. Ansonsten könnte es in der Folgewoche gegen den DSC 2 zu einem Abstiegsendspiel kommen, welches man unbedingt vermeiden wollte.

 

Doch da spielte die eigene Konzentration in der Folgezeit nicht mit, die ersten fünf Minuten des vierten Viertels verschlief man komplett. Innerhalb weniger Zeigerumdrehungen erhöhte der CHTC auf 7:3, teils begünstigt durch eine desorientierte Viersener Abwehr. War damit der Stecker gezogen? Mitnichten, Viersen schüttelte sich und kämpfte sich wieder in das Spiel zurück.

 

Zuerst war es Linus Tweer, der nach langem Ball von Max Mönch im 1:1 gegen den Keeper die Nerven behielt, dann verwandelte Tweer eine Strafeckenvariante zum 7:5, ehe Daniel Klingohr nach schönem Angriff am langen Pfosten zum 7:6 gute sieben Minuten vor Ende verkürzte. Innerhalb weniger Augenblicke drehte sich das Spiel von einem scheinbar verlorenen zu einem total offenen Spiel. Dabei hatte man Glück, dass kurz vor dem 7:5 ein vermeintliches 8:4 aufgrund eines technischen Fehlers abgepfiffen wurde.

 

Es war noch genug Zeit, um zumindest mit einem Punkt und mit einem blauen Auge aus der Partie zu gehen, doch in der Folge kam man nicht mehr zu guten Abschlüssen. Es fehlte die Genauigkeit, die Präzision. Auch eine künstliche Überzahl für die letzten drei Minuten – man agierte mit sechs Feldspielern – erbrachte keine Veränderung auf der Anzeigetafel.

 

Diese Niederlage ist vor allem dem schwachen Start in die Partie und den katastrophalen ersten fünf Minuten des vierten Viertels anzulasten. Abgesehen von diesen Phasen war man eigentlich gut in der Partie, stand sich aber auch viel zu oft im Weg. Krefeld war die bessere, weil abgezocktere Mannschaft und verdiente sich so die drei Punkte.

 

Am späten Abend kam dann die Klarheit, Schwarz-Weiß Neuss 2 tat dem Viersener THC mit einem Schützenfest beim Düsseldorfer SC 2 (6:31 für die damit aufgestiegenen Quiriniusstädter) den Gefallen des sportlichen Klassenerhaltes. Das letzte Saisonspiel gegen ebenjenen Düsseldorfer SC 2 hat damit keinerlei sportliche Relevanz mehr, will aber dennoch selbstverständlich gewonnen werden. Anpfiff ist am kommenden Samstag um 16:00 Uhr in der heimischen Halle Beberich.