Hockey: Mädchen A erneut in der Endrunde

Endstand
Kein Durchkommen in der ersten Halbzeit für Bergisch Gladbach, Mali Nilles und Anika Martin unterbinden einen
Angriff
Strafecke gegen Viersen, aber an diesem Tage stand die Eckenabwehr bombensicher. Kein Gegentor nach Strafecken
kassierte man
Die gute und leidenschaftliche Defensivarbeit brachte dem VTHC die ersten drei Punkte ein. Lana Hommes und Caro
Riedel setzen früh nach
Ein Symbolbild für das zweite Spiel: Viersen, hier Lana Hommes und Lilly Kalscheuer, läuft hinterher. Gegen den
CHTC 2 war man zu oft den entscheidenden Schritt zu langsam
Gerade in der zweiten Hälfte agierte man gegen Krefeld auf Augenhöhe, konnte das Spiel aber nicht drehen. Hier hat
Freya Hammes (im Vordergrund) das Nachsehen
Bei Strafecken nicht zu überwinden und auch im Spiel sehr souverän: Hedda Henneböhl (Bildmitte) war ein großer
Garant für das Viersener Weiterkommen
Nicht nur hier, sondern im gesamten dritten Spiel entnervte der VTHC Mülheim durch seine Abwehrleistung. Hier
fängt Ida Karsch einen Ball ab
Das Team: hintere Reihe v.l.: Trainer Daniel Klingohr, Carolina Riedel, Anika Martin, Lilly Kalscheuer, Mali Nilles,
Jane Worm; vordere Reihe v.l.: Freya Hammes, Ida von Hehl, Lana Hommes, Ida Karsch, Lotte Anstötz; vorne
kniendHedda Henneböhl

Die Mädchen A des VTHC haben zum zweiten Mal in Folge die Oberliga-Endrunde in der Halle erreicht. Wie schon im letzten Jahr setzte man sich in einer gut besetzten Zwischenrunde durch und wie schon im letzten Jahr fiel die Entscheidung in einem spannenden letzten Spiel. Nun blickt man guten Mutes auf die Endrunde kommende Woche.

Dabei sah es vor dem Turnier nicht unbedingt danach aus, als dass man weiterkommen würde – und dies sogar als Sieger der Zwischenrunde. Gleich drei Zweitvertretungen warteten als Gegner: während der THC Bergisch Gladbach 2 als Wundertüte angesehen wurde und der CHTC 2 der wohl größte Konkurrent um den zweiten Platz angesehen wurde, wurde die Favoritenrolle klar dem Gastgeber vom HTC Uhlenhorst Mülheim 2 zugeschoben, der seine Vorrundengruppe sehr souverän verlustpunktfrei und mit nur 5 Gegentoren abgeschlossen hat.

Das erste Spiel des Tages zwischen dem CHTC und den Gastgebern endete nach einem intensiven und offenen, dabei nicht immer technisch hochklassigem Schlagabtausch mit einem knappen 2:2, wobei der Ausgleichtreffer für Krefeld erst in der Schlussminute gelang. Danach griffen die Viersener Mädels ein gegen den THC Bergisch Gladbach 2.

Viersen wartete zu Beginn erst einmal ab, überließ Ball und Spielfeld den Bergischen und setzte auf Konter nach Ballgewinnen. So konnte man sich die ersten Chancen der Partie erspielen, die aber allesamt noch vergeben wurden. Es dauerte bis zur sechsten Minute, ehe Carolina Riedel nach einem dieser Konter den Ball am Keeper vorbei in das Tor legen konnte. Bergisch reagierte, wurde nun offensiver und hatte nun auch die erste Strafecke, die aber Hedda Henneböhl im Viersener Tor ohne Probleme abwehren konnte. Vier Minuten nach dem Führungstreffer konnte erneut Riedel mit einem schönen Heber die Führung ausbauen.

Dass es zu dieser Zeit nur 2:0 für den VTHC stand, war allein der schlechten Chancenverwertung zuzurechnen. Man hatte mindestens ein halbes Dutzend an hochkarätigen Chancen, aber immer wieder agierte man im Abschluss zu ungenau und schoss die gegnerische Torhüterin regelrecht warm. Anscheinend war diese 2:0-Führung sehr beruhigend für Viersen, denn in den letzten Minuten vor der Pause ließ die Konzentration etwas nach und man ermöglichte Bergisch Gladbach die bisher beste Phase im Spiel, aber außer zwei gut verteidigten Strafecken konnten sich diese nichts erspielen.

So ging es mit einem 2:0-Spielstand in die Pause. Diese schien für den  THC Bergisch besser gewesen zu sein, denn sie drückten in den ersten Minuten den Gegner regelrecht in die eigene Hälfte und konnten verdient nach 3 Minuten den Anschlusstreffer erzielen. Nur noch 2:1 und die Viersenerinnen schienen sich nun wieder zu konzentrieren. Man ließ dem Gegner kaum Raum zur Entfaltung, konnte zwar nicht jeden Angriff vor dem Schusskreis aufhalten, aber spätestens bei Henneböhl war Schluss. Gleichzeitig hatte man auch mehrere eigene Chancen, aber im Abschluss wollte es weiter nicht gelingen.

Letzten Endes stand nach einer regelrechten Abwehrschlacht des VTHC in der zweiten Hälfte ein knapper, aber verdienter 2:1-Auftaktsieg für Viersen zu Buche. Obwohl in der zweiten Hälfte Bergisch Gladbach die bessere und überlegenere Mannschaft war, scheiterte man zu oft an der Viersener Abwehr – allein sechs Strafecken erspielte man sich in der zweiten Hälfte, alle blieben ungenutzt.

Während der VTHC nun ein Spiel Pause hatte, stand für Bergisch Gladbach das zweite Spiel des Tages an. Gegen den Gastgeber Mülheim konnte man in der ersten Halbzeit noch gut mithalten und lag zur Pause nur mit 0:2 hinten, ehe man in der zweiten Hälfte aufgrund der fehlenden Regenerationszeit einbrach und schlussendlich mit 0:8 unter die Räder geriet. Damit hatte der HTCU 2 einen großen Schritt in Richtung Endrunde gemacht, sodass das folgende Spiel zwischen dem CHTC 2 und Viersen schon vorentscheidend wurde. Der Gewinner hätte für sein letztes Spiel eine sehr gute Ausgangsbasis, Viersen wäre gar schon sicher weiter.

Der Druck war beiden Mannschaften zu Beginn gut anzusehen, beide verloren immer wieder viele Bälle im Aufbau, beide nutzten ihre ersten Chancen nicht. Doch mit der Zeit wurde Krefeld besser, nahm immer mehr an Initiative an sich und drückte auf den Führungstreffer. Ein umstrittener Siebenmeter gegen den VTHC konnte zwar noch abgewehrt werden, aber keine zwei Minuten später nutzte der CHTC 2 nach katastrophalem Fehlpass im eigenen Schusskreis die sich bietende Chance zur Führung.

Als zwei Minuten vor der Pause Krefeld nach schönem Linksangriff bis auf die Viersener Grundlinie und klugem Querpass das 2:0 erzielen konnte, schien der Deckel auf dem Spiel zu sein. Doch dem war nicht so, die ersten Minuten nach der Halbzeit gehörten dem VTHC. Man erspielte sich einige Chancen und nutzte die sich gebenden Lücken, doch als auf dem Höhepunkt dieser Phase Lotte Anstötz die beste Chance nach klugem Querpass vergab, schien man wieder in sich zusammenzufallen.

Krefeld schüttelte sich, stellte um und erspielte sich wieder seine Chancen. Aber der VTHC ließ sich nicht mehr wie noch in der ersten Halbzeit überlaufen, stand stabil hinter dem Ball und ließ kaum Abschlüsse aus dem Spiel heraus zu. Da man erneut die gegnerischen Strafecken gut abwehren konnte, blieb es beim 0:2 für den CHTC 2, das dann auch der Endstand war. Letzten Endes hatte man das Spiel in der ersten Hälfte verloren, da man dort zu wenig Zugriff auf die Partie hatte und den ANgriffen von Krefeld kaum etwas zu entgegnen hatte.

So hatte sich der CHTC vorübergehend auf den zweiten Platz und hatte vor seinem abschließenden Gruppenspiel gegen Bergisch Gladbach die perfekte Ausgangslage, um aus eigener Kraft in die Endrunde einziehen konnte. Da Viersen zudem im letzten Spiel gegen Mülheim antreten musste, war die Motivation sowohl bei den Eltern als auch bei den Spielerinnen gering.

Der VTHC musste gegen Mülheim gewinnen, um aus eigener Kraft noch sicher in die Endrunde zu kommen. Ein Remis würde nur reichen, wenn der CHTC 2 mit mindestens vier Toren Unterschied gegen Bergisch Gladbach 2 verlieren würde – dabei wäre Mülheim schon sicher in der Endrunde.

Doch da hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn Bergisch Gladbach konnte den CHTC 2 in einem sehr intensiven Spiel mit 3:2 schlagen und so dem VTHC eine verhältnismäßig optimale Ausgangsweise verschaffen. Ein Remis würde nun zwar nicht reichen, aber mit einem knappen Sieg für Viersen wäre man nicht nur weiter, sondern sogar Gruppenerster. Mülheim hingegen war schon nahezu sicher in der Endrunde, da eine Niederlage mit 8 Toren Differenz nicht zu erwarten war.

Und der HTCU 2 machte keine Anzeichen, dass sie dieses wahre Endspiel locker angehen würden. Fast das komplette Spiel lief in Richtung des Viersener Tores. Gerade zu Beginn erspielten sie sich eine ganze Menge an Torchancen und Strafecken, aber die an diesem Tag überragende Viersener Eckenabwehr und im speziellen Hedda Henneböhl im Tor verhinderten einen frühen Rückstand mehrmals.

Nach sechs Minuten hatte dieser Angriffssturm seine Konsequenz, denn mit dem ersten platzierten Schuss lag der Ball im Tor. Doch nicht im Viersener Tor, sondern Lana Hommes konnte nach schöner Kombination durch einen Drehschuss von halblinker Position das überraschende 0:1 für Viersen erzielen. Dies hatte aber nicht lange Bestand, denn keine neunzig Sekunden nach der Führung konnte Mülheim nach schnellem Angriff über das ganze Spielfeld letztlich von rechts den Ausgleich erzielen. Doch Viersen ließ sich davon nicht entmutigen, fand immer wieder die Lücken im Mülheimer Pressing, verpasste aber das zweite Tor. So ging man mit einem 1:1 in die Halbzeit.

 

Die zweite Pause wurde dann – wie schon im ersten Spiel gegen Bergisch Gladbach 2 – eine klassische Abwehrschlacht. Mülheim hatte deutlich mehr Ballbesitz, auch mehr an Schusskreisszenen und Abschlüssen, aber konnten diese aufgrund der guten Abwehrarbeit der Viersener nicht nutzen. Doch nicht nur im Schusskreis, sondern auf dem ganzen Spielfeld spielte man aggressiv gegen den Ball, hatte immer wieder einen Schläger am Ball und entnervte so Mülheim

 

 

Doch ein Remis würde dem VTHC nicht reichen, denn man hatte ja die schlechtere Tordifferenz gegenüber Krefeld (plus 1 beim CHTC gegenüber minus 1 beim VTHC). Aber im Sturm lauerte man stets auf lange Bälle, gerade nach Ballgewinnen. Und einen dieser konnte Caro Riedel erlaufen, setzte sich gegen ihre Verteidigerin durch und tunnelte die herauskommende Keeperin zur 1:2-Führung für den VTHC. Doch es waren noch 8 Minuten zu spielen, vor allem im Hallenhockey ist das eine lange Zeit.

 

Aber der alte Spruch sollte sich bewahrheiten: Offence wins Games, Defence wins Championships. Wie schon erwähnt, biss sich Mülheim die Zähne aus und sollte einmal ein Ball auf das Tor kommen, war Henneböhl zur Stelle. Als in den letzten Sekunden ein langer Ball in den Viersener Schusskreis kam, aber kein Stürmer mehr am Ball war, rollte der Ball in das Grundlinienaus. Obwohl Mülheim den Ball noch schnell wieder spielbar machen wollte, waren die drei Sekunden zu wenig für einen Treffer.

 

Somit hat man sich noch knapp für die Endrunde qualifiziert. Obwohl man nicht die überlegene Mannschaft war, war man gerade gegen Mülheim die effektivere und cleverere Mannschaft. Man hatte weniger Chancen, hat daraus mehr gemacht und hinten mit Mann und Maus alles mögliche wegverteidigt, was nur ging. Daran muss man bei der Endrunde anknüpfen, die am kommenden Samstag, dem 07.03.2020, stattfinden wird. Gegner werden neben dem HTC Uhlenhorst Mülheim 2 auch Schwarz-Weiß Köln sowie der Gruppengegner von ETuF Essen sein.