Hockey: Herren gewinnen trotz Zitterphase gegen Mettmann

Nach zwei Niederlagen haben die Viersener Hockeyherren wieder einen Sieg eingefahren. Im Duell gegen den unteren Tabellennachbarn Mettmanner THC führte man zu Beginn des abschließenden Viertels souverän und verdient mit 3:0, ehe man es in einem intensiven Schlussabschnitt noch mal spannend machte, letzten Endes aber mit 4:2 die Oberhand behielt.

 

Beide Teams begannen gut, spielten mit viel Biss und Einsatz, was zu einer zähen Anfangsphase führte. Es gab wenig Torraumszenen auf beiden Seiten, viele Zweikämpfe im Mittelfeld bestimmten die Partie. Viersen war die bessere Mannschaft, konnte man die Kreativität und den Spielaufbau auf mehr Schultern verteilen als der Gast von der anderen Rheinseite, diese spielten dafür zielstrebiger und geradliniger nach vorne. Das 0:0 nach dem ersten Viertel war leistungsgerecht.

 

  
(Max Mönch im Laufduell vor der Strafecke, die zum 1:0 führte. Das schnelle Spiel der Gastgeber über die Außenbahnen führte immer wieder zu guten Gelegenheiten und Schusskreisszenen.)

 

Im zweiten Abschnitt bekamen die Zuschauenden mehr Abschlüsse zu sehen, beide Torhüter wurden das erste Mal gefordert. Während Vincenzo Parasiliti auf der Viersener Seite weniger häufig und weniger kompliziert geprüft wurde, hatte Mettmann gleich mehrere gefährliche Konter (über Philipp Heitzer oder Daniel Klingohr) und Abschlüsse aus dem Spiel (Linus Tweer) zu bewältigen. Da der VTHC aber – noch – zu schludrig mit den Möglichkeiten umging und die guten Gelegenheiten nicht nutzte, stand es bis kurz vor der Pause weiter 0:0.

 

Da wurde Max Mönch auf der rechten Bahn freigespielt und vor dem Schusskreis unglücklich von den Beinen geholt, der Schiedsrichter entschied auf Strafecke für den VTHC. Eine umstrittene Entscheidung, mit der Mettmann verständlicherweise nicht einverstanden war, war der Verteidiger auf dem Rasen ausgerutscht und erst dadurch entstand der entscheidende Kontakt. Die Ecke stand und in der Wiederholungsecke verwandelte Klingohr souverän zum 1:0.

(Matthias Jansen sichert sich einen langen Ball im Rutschen. Gerade die verbesserte Einsatzbereitschaft im Vergleich zur Vorwoche war ein Schlüssel zum Sieg.)

 

Es hätte noch dicker kommen können für Mettmann, denn nur wenige Sekunden danach fing Heitzer einen Ball früh im Aufbau ab, drang in den Kreis ein und legte goldrichtig auf den mitgelaufenen Eric Scheuerle nach rechts ab, dieser vergab die Großchance auf das 2:0 aber im Rutschen, der Ball landete nur wenige Zentimeter auf der falschen Seite des Pfostens. So blieb es beim 1:0 zum Pausentee bei sommerlichem Wetter.

 

Je länger das Spiel dauerte, desto besser und konzentrierter wurde der Viersener THC. Gerade im dritten Viertel bestimmte man das Spiel wie eine Spitzenmannschaft, ließ Mettmann kaum zur Entfaltung kommen und legte zur Mitte des Abschnittes das wichtiger 2:0 nach: Klingohr flankte aus dem linken Halbraum in den Kreis, am kurzen Pfosten zeigte Sturmveteran Alex Veenhof seinen Riecher und fälschte den Ball unhaltbar für den Schlussmann ab. Dass die Partie nicht schon längst entschieden war, lag einzig daran, dass man sich zu wenig Chancen ausspielte. Spielerisch hatte man den Gegner „in der Tasche“, aber der Vorsprung war dafür noch zu gering.

(Alex Veenhof bejubelt sein Tor zum 2:0. Die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss ist ein entscheidender Faktor für den Sieg gewesen.)

 

Kaum hatte das vierte Viertel begonnen, klingelte es zum dritten Mal im Mettmanner Tor. Anschlag, Klingohr schlenzt aus dem Aufbau heraus auf den völlig freistehenden Mönch im linken Raum, dieser kontrolliert den Ball und flankt diesen per Flachschlenzer auf den rechten, langen Pfosten. Eigentlich ins nirgendwo, aber Matthias Jansen rauschte im Rutschen heran und stach die Flanke in das Tor. Ein Traumtor, wie es im Buche steht, ganze sechzehn Sekunden waren gespielt.


Die Vorentscheidung? Mitnichten. Mettmann drehte nun richtig auf, erspielte sich im Gegenzug Ihre erste Strafecke der Partie und verkürzte zwei Minuten nach dem 3:0 auf 3:1 und wenig später auf 3:2. Man sah dem VTHC an, wie Ihm das Spiel komplett aus den Händen glitt. Das Spiel kippte mit jeder Minute mehr. Dann zog Viersen nach sieben Minuten eine Strafecke, die aber unter großem Protest und Unverständnis der Viersener wieder zurückgenommen wurde.

 

Aus dem anschließenden Bully heraus behauptete Jansen den Ball am Mettmanner Schusskreis, legte zurück auf Tweer, der am rechten Pfosten Paolo Parasiliti fand, welcher nur den Schläger reinhielt und auf 4:2 stellte. Sollte dies jetzt die Entscheidung sein? Immer noch nicht, denn Mettmann wollte weiter einen Punkt mitnehmen.  Beide Seiten spielten mit hoher Intensität und einem offenen Visier, die Gäste hatten nun aber das Pech im Schusskreis auf der Keule.

(Ein Symbolbild für die Partie: Bene Foertsch im Zweikampf um einen Ball auf der Auslinie.)

 

Als dann drei Minuten vor Ende Mettmann eine Strafecke zugesprochen bekam, war allen klar: das ist die entscheidende Szene. Sollte Mettmann vergeben, war es das mit den Hoffnungen auf ein Comeback. Und Mettmann vergab, der von der Höhe und der Härte gute Schlenzer rauschte links am Viersener Kasten vorbei. Die Gastgeber brachten das Spiel nun über die Zeit.

 

Letzten Endes ein sehr verdienter Sieg in einer am Ende sehr packenden und mitreißenden Partie. Der VTHC hat die gewünschte Reaktion auf die Niederlage in der Vorwoche gezeigt. Nun hat man aufgrund der Pfingstfeiertage eine Woche Pause, ehe es am 04.06.2023 zum Saisonabschluss zum Tabellenzweiten und Lokalrivalen vom Crefelder SV geht. Anschlag ist um 18 Uhr.

 

Alle Fotos: Bianca Fleuth