Hockey: Herren gehen mit Sieg aus Doppelspieltag und Feldsaison heraus

Trotz eines schweren Doppelspieltages mit Spielen am Freitagabend in Bergisch Gladbach und am Sonntagmorgen zuhause gegen den Düsseldorfer SD 3, vor dem Spieltag den Tabellenvierten und -zweiten, haben die Viersener Hockeyherren drei der sechs möglichen Punkte aus dem letzten Spielwochenende am letzten kompletten Septemberwochenende 2023 mitgenommen. Unterlag man am Freitagabend, den 22.09.2023, noch mit 5:1 (1:0) in Bergisch Gladbach klar, konnte man keine 40 Stunden später den DSD 3 überraschend mit 1:0 (1:0) schlagen.

 

In Bergisch Gladbach kamen beide Mannschaften stockend in die Partie. Viersen hatte sichtlich Probleme, gegen die Raumdeckung aus eigenem Aufbau heraus zu agieren, und kam selten konstruktiv über die Mittellinie. Aber auch die Bergischen hatten ihrerseits Probleme, trotz deutlicher Feld- wie athletischer Überlegenheit sich Szenen herauszuspielen. Bezeichnend war es, dass das 1:0 für die Gastgeber nach Strafecke fiel, an der Vincenzo Parasiliti noch dran war.

 

Im zweiten Abschnitt stellte Viersen auf einen Dreieraufbau um, kam dadurch besser hinter die erste Pressinglinie, aber es blieb dabei, dass die Anschlussverbindungen in die Tiefe meistens fehlten. Kam Viersen in den Raum, in die Tiefe, war man gefährlich, hatte gute Szenen, aber dazu kam es zu selten. Matthias Jansen hatte zur Mitte des Viertels Pech, dass er bei einer Strafecke zwar den Keeper sehr gut ausguckte und verlud, aber den Ball knapp links unten vorbei setzte.

 

Man muss aber auch sagen, dass die Bergischen ihrerseits einige gute Angriffe und Konter nicht gut zu Ende spielten und somit eine Vorentscheidung verpassten. Mit „nur“ 1:0 ging es in die Halbzeitpause, gerade aufgrund eines Powerplays mit mehreren guten Chancen zum Schluss der Halbzeit schmeichelhaft für den VTHC.

 

Im dritten Viertel fiel dann die Konzentration der Viersener ab, nach nicht einmal einer Minute fiel nach einer Verkettung mehrerer Fehler das 2:0, zur Mitte des Abschnittes das verdiente 3:0. Bergisch Gladbach dominierte schwache Viersener, die sichtbare Probleme hatten, wieder in das Spiel zu kommen. Erst als die Gastgeber nach dem dritten Tor einige Gänge zurückschalteten, kam Viersen wieder zu eigenen Szenen.

 

Doch spätestens mit vierzig gespielten Minuten zerfranste das Spiel auf beiden Seiten, beide Teams hingen sich sehr an den Schiedsrichterentscheidungen auf. Zeitgleich eine grüne Karte gegen Viersen sowie eine gelbe Karte gegen Bergisch Gladbach im dritten Viertel, im vierten Viertel zwei grüne Karten pro Mannschaft: die Karten saßen zunehmend locker, beide Teams realisierten dies aber nicht. Viersen hatte in der Folge seine vielleicht beste Phase, gerade die drei Minuten Überzahl zum Ende des dritten Viertels, Philipp Heitzer verpasste nach guter Vorarbeit von Jansen den Anschlusstreffer.

 

Dieser fiel im vierten Abschnitt durch Mats Hasebrink nach Strafecke, aber Hoffnung auf ein Comeback bei noch ausreichender Zeit auf der Uhr (über sechs Minuten waren noch zu gehen) wollte nicht aufkeimen. Bergisch ließ nichts mehr anbrennen und schlug kurz vor Ende noch zweimal eiskalt zu.

 

Es hieß nun, diese bittere, aber auch verdiente Niederlage zu verdauen und sich bis Sonntagmorgen wieder aufzubauen. Immerhin war dieses Sonntagsspiel schon das letzte Spiel dieser verkürzten Hinrunde vor der Winter- und Hallenpause und mit dem Tabellenzweiten Düsseldorfer SD 3 gastierte kein leichter Gegner in Viersen.

 

Doch Viersen zeigte sich klar verbessert, auch wenn man wieder mit einer Raumdeckung konfrontiert war, zeigte man ein besseres Aufbau- und Angriffsspiel von Anpfiff weg und hielt seinen eigenen Kreis gut sauber. Im Angriff hatte man aber Pech, dass die Angriffe meistens vor dem Schusskreis auch geklärt werden. So sahen die Zusehenden ein intensives, emotionales Spiel zwischen den Schusskreisen mit wenig Szenen. Es war dann eine Strafecke, die Viersen zum Erfolg brachte: Albrecht Röder brachte die eigentlich verunglückte Herausgabe zentral auf das Tor, vor dem Keeper irritierte Matthias Jansen diesen entscheidend, sodass dieser den eigentlich haltbaren Ball durch die Beine ins Tor ließ.

 

Jansen verpasst kurz danach das mögliche 2:0, als er im 1:1 gegen den Keeper diesen austanzte, den Ball dann aber knapp über die Latte setzte. Und auch auf der Gegenseite wollte der Ball nicht die Linie überqueren, Viersen hatte Glück, dass der nun besser werdende DSD eine Strafecke knapp am linken Winkel vorbei setzte und aus dem Spiel heraus nach Alleingang den Ball über den Querbalken schoss. Viersen gewann aber die Kontrolle wieder über die Partie und sicherte die knappe Führung zur Halbzeit.

 

Es war klar, dass Düsseldorf die zweite Halbzeit aggressiver angehen würde, mit mehr Pressing frühzeitiger Fehler provozieren wollte und auf den Ausgleich spielen würde. Dennoch schien es Viersen zu überraschen und musste sich die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte einem Sturmlauf der Düsseldorfer widersetzen. Man fing sich mehrere Strafecken, wurde tief in der eigenen Hälfte eingeschnürt – aber diesmal war das Glück auf Viersener Seite, dazu erwischte Vincenzo Parasiliti und seine Abwehr einen grandiosen Tag, es blieb bei der knappen Führung.


Und als die Landeshauptstädter kurz durchatmeten, schlug Viersen gefährlich zurück, erspielte sich innerhalb weniger Minuten mehrere gute Szenen, verpasste aber auch knapp (Philipp Heitzer, Tim Eichstädt) das mögliche zweite oder gar dritte Tor. So blieb es beim Drahtseilakt 1:0-Führung vor dem letzten Abschnitt. Wieder war es eine Defensivschlacht, doch im Gegensatz zum dritten Viertel fing sich Viersen deutlich weniger Strafecken und klare Abschlüsse – und wenn, dann war Parasiliti auf der Hut oder der Ball klatschte nach gutem Alleingang nur an den langen Pfosten.

 

Düsseldorf verzweifelte sichtlich an der eigenen Chancenverwertung und der bissigen Viersener Spielweise, brachte mit fortlaufender Spielzeit immer weniger zusammen, auf der Gegenseite war der VTHC nur durch Konter und wenige gute Kombinationen gefährlich. Das eigene Offensivspiel war in der kompletten zweiten Hälfte nahezu lahmgelegt, es reichte aber für den wichtigen ersten Saisonsieg.

 

Mit diesem gehen die Viersener Hockeyherren mit vier Punkten mindestens auf Platz sieben und mindestens einem Punkt Vorsprung auf den Abstiegsplatz (genaue Werte können aufgrund noch ausstehender Spiele der aktuell noch hinter Viersen stehenden Teams aus Neuss und Leverkusen nicht geliefert werden) in die Winterpause. Saisonbeginn in der Halle ist am 03.12.2023 zuhause gegen Schwarz-Weiß Neuss 2.