Hockey: Ersatzgeschwächte Herren verlieren deutlich in Düsseldorf

Eine deutliche 2:7 (1:4) -Niederlage haben die Viersener Hockeyherren beim Auswärtsspiel beim Düsseldorfer SC einfahren müssen. Deutlich ersatzgeschwächt und mit keinem optimalen Kader (nur ein Wechselspieler) lieferte man zwar guten Kampf, legte sich aber gerade im ersten Viertel immer wieder das bekannte Ei.

 

Das Spiel begann nicht schlecht für Viersen, trotz der erwähnten Unterlegenheit auf der Auswechselbank hatte man mehr Ballbesitz, aber auch kaum Ideen, diesen konstruktiv für eigene Angriffe zu nutzen. Düsseldorf setzte viel auf schnelle, direkte Konter, aus dem gebundenen Spiel viel diesen aber auch nicht viel ein. So war das 1:0 zur Mitte des Viertels ein Zufallsprodukt: der Ball wurde aus zentraler Position in den Viersener Schusskreis gespielt, leicht abgefälscht, der Stürmer bekam den Ball rechts neben dem Viersener Tor zu stoppen und legte diesen – typisch – blind in die Mitte. Da aber die Viersener sich hatten überrumpeln lassen, stand am langen Pfosten der nachgerückte Stürmer blank und schob zur Führung ein.

 

Bitterer Rückstand, aber Viersen hatte die – fast – perfekte Antwort: direkt nach Wiederanpfiff drang Linus Tweer über links in den Schusskreis ein, behauptete den Ball, scheiterte aber aus kurzer Distanz im kurzen Eck. Viersen hatte in der Folge Pech, denn die nächsten beiden Tore fielen aus Strafecken. Einmal ein Schlag durch die Beine von Parasiliti, einmal ein Nachschuss aus sieben, acht Metern. Beides bitter, da aus dem Spiel Düsseldorf keine Chancen hatte. Aber auch auf der anderen Seite hatte der VTHC zu selten Möglichkeiten.

 

Die erste Viertelpause kam da recht, die Gäste kamen deutlich verbessert aus dieser, spielten zielstrebiger und belohnten sich: nach gutem Rechtsangriff eroberte Eric Scheuerle den Ball im Düsseldorfer Kreis schnell wieder, brachte sich in eine gute Schussposition und erzielte das wichtige 1:3. Viersen war wieder in der Partie, da gab es den entscheidenden Moment für diese Partie: eine Flanke von links traf Daniel Klingohr an der linken Hand; der Routinier konnte in der Folge nicht mehr weiterspielen, Viersen verlor so seinen Wechselspieler.

 

Dies schien dem Spiel der Grenzländer vorerst nichts anzuhaben, man spielte weiter sicher und stabil, hatte seine Chancen (eine gute Strafeckenvariante, ein knapp verpasster Stecher von Scheuerle am langen Pfosten) – es hätte gut und gerne bei gleich effektiver Chancenverwertung 3:3 stehen können. Es stand aber nicht 3:3, sondern nach einem erneut guten tiefen Pass der Düsseldorfer und unglücklich abgefälschter argentinischer Rückhand klingelte es zum 4:1 kurz vor der Pause im Viersener Tor.

 

Viersen brauchte die Pause, füllte die konditionellen Reserven so gut wie möglich auf und besann sich auf seine Stärken: gute, enge Abwehrarbeit im eigenen Viertel und schnelle Konter und Verwertung langer Bälle aus der eigenen Abwehr heraus. Dies gelang gut im dritten Viertel, zwar erhöhte der DSC auf 5:1 nach gutem Rechtsangriff, aber Viersen hatte die passende Antwort parat: der beste Angriff der Gäste im Spiel führte zu einer Strafecke, die Carsten Schütz per Stecher zum 5:2 verwertete. Und auch wenn man das 6:2 kurz vor der Viertelpause noch kassierte, hatte man ein gutes Viertel dargeboten: in der Abwehr stand man sicher, hielt den Angriffswellen gut stand und setzte immer wieder punktuelle Nadelstiche.


Doch dass man irgendwann am Ende seiner Reserven sein würde, war klar. Im letzten Viertel hatte der VTHC dann wahrlich kaum noch Möglichkeiten, kam selten noch gut über die Mittellinie und lief den fitteren Düsseldorfern ein ums andere Mal hinterher. Dass man jedoch bis zur Schlussstrafecke, die den 7:2-Endstand einbrachte, kein Gegentor kassierte, spricht für die kämpferisch gute Leistung der Mannschaft.

 

So oder so war es unter den gegebenen Voraussetzungen wohl kein Spiel, dass der VTHC unbedingt hätte gewinnen müssen. Man bot aber eine wirklich gute Kampfleistung, hatte in der ersten Halbzeit aber auch viel Pech, dass Düsseldorf mit fünf gefährlichen Kreisszenen vier Tore erzielte und man mit ebenso vielen Szenen nur einen Treffer auf die Anzeigetafel bringen konnte. Es heißt nun Kopf hoch und Weitermachen, direkt am kommenden Dienstag geht es mit einem Auswärtsspiel weiter, man gastiert um 20:30 Uhr erneut in Düsseldorf, diesmal beim Hellerhofer SV. Danach hat man eine Woche spielfrei, ehe am 17.09.2023 um 10 Uhr die Bundesligareserve des Gladbacher HTC in Viersen gastiert.