Es war kein Leckerbissen, was die Viersener Hockeydamen beim 1:0 (1:0)-Sieg gegen die Spielgemeinschaft TV Ratingen / MSV Duisburg anboten. Aber dieser ist auch nicht immer notwendig, manchmal reicht auch die konzentriertere und effektivere Leistung vor dem gegnerischen Tor in einer teils wilden Partie aus.
Viersen kam besser rein ins Geschehen, erspielte sich zwar früh erste Kreisszenen, aber fand die freistehenden Mitspielerinnen nicht. „Mädels, verwertet die Chancen, die uns geboten werden“ rief Co-Trainerin Anna Froneberg gleich mehrfach rein – und dann traf die in den letzten Wochen glänzend aufgelegte Johanna Niemann die wohl schwierigste aus spitzem Winkel von rechts per Eishockeyschlag ins lange Eck nach zehn Minuten.
Erleichterung auf Viersener Seite, hatte man auch Glück, dass nur kurz vorher das mögliche 0:1 nach Strafecke wegen eines technischen Fehlers (hoher Schlag als erster Torschuss) richtigerweise zurückgepfiffen wurde.
Bis zur Viertelpause hatten die Gastgeberinnen mehr von der Partie, danach zerfuhr sich die Partie. Es wurde intensiver, hitziger, nickeliger. Beide Teams legten die andere Offensive lahm, erspielten sich wenige Szenen, nutzten diese auch nicht. Es war, wie schon geschrieben, kein Leckerbissen bei schwülwarmem Wetter. Die Halbzeitpause kam da wie gerufen.
Und es schien so, als hätten sich die Gäste mit ihrer Spielweise, auf lange Bälle zu lauern und dann über schnelle Läufe Aktionen zu kreieren, nicht nur den eigentlich spielerisch klar überlegenen VTHC auf dieses Niveau herabgezogen, sondern auch die Kontrolle übernommen. Im dritten Abschnitt hatten zwar beide Teams Phasen, in denen Sie den Gegner um den Schusskreis herum einschnürten, Viersen gar eine zweiminütige Überzahl, aber die besseren Chancen die Gäste von der anderen Rheinseite. Nichtsdestotrotz, es stand weiter 1:0.
Im letzten Abschnitt übernahm dann wieder Viersen das Spiel, wollte nun unbedingt das Spiel vorentscheiden. „Macht das Spiel breit, spielt über außen!“, so die Ansage von Trainer Ted Verstappen in der Viertelpause, die richtigerweise das normalerweise starke, aber heute sehr fehlende Flügelspiel der Gastgeberinnen anprangerte. Und es wurde erhört, die Viersenerinnen ließen den Ball in der Folge wieder gut laufen, erspielten sich gerade über die starke rechte Seite gute Szenen und Torchancen: Niemann per Drehschuss aus zentraler Position und zweimal von links, Lena Froneberg eine wunderschöne argentinische Rückhand, mehrere Flanken und gute Hereingaben, aber bei allem fehlte es am Glück, der Ball wollte scheinbar nur außerhalb des Gestänges die Torlinie überqueren.
Ratingen / Duisburg kam lange Zeit kaum noch zu Chancen, hatte dann aber noch eine Großchance, als quasi aus dem Nichts auf einmal eine Stürmerin frei vor Nomita Selder in guter Position auftauchte – der Jubel zum Ausgleich lag schon auf den Lippen – und den Ball aber nur knapp rechts neben das Tor setzte. Auch eine Schlussoffensive der Gäste half nichts, Viersen rettete so den knappen Vorsprung in den sicheren Hafen.
Nach der Ernüchterung aus der Vorwoche mit dem Remis in Moers feiert man so nun wieder ein Erfolgserlebnis, wenn auch ohne erneut spielerisch zu brillieren. Aber dennoch zeigt es auch an Qualität, wenn man solche wichtigen, engen Spiele auch gewinnen kann und nicht Punkte – unnötigerweise – liegen lässt. Die Damen haben somit mindestens Tabellenplatz vier in der Gruppe B gesichert mit vier Punkten Vorsprung, als nächster Gegner steht der Tabellennachbar RTHC Leverkusen 2 am kommenden Sonntag um 12 Uhr an.