Hockey: Mädchen A werden Vierter in der Oberliga

09.03.2020

Die Mädchen A haben bei heimischer Endrunde am vergangenen Samstag einen Podestplatz nur knapp verpasst. In einer gut besetzten und spielerisch hochwertigen Endrunde blieb für den Gastgeber nach gutem Auftakt nur der undankbare vierte Platz übrig. Meister wurde am Ende der Gruppengegner in der Vorrunde der Mädels ETuF Essen.

Im ersten Spiel des Tages war der Gastgeber gegen den HTC Uhlenhorst Mülheim 2 gefordert, den man in der Vorwoche in der Zwischenrunde knapp mit 2:1 geschlagen hat. Es entwickelte sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch, in dem der VTHC die leicht überlegenere Mannschaft war und sich einige gute Möglichkeiten erspielen konnte. Aber auch Mülheim war nicht ohne Gelegenheiten und hielt auch im offenen Spiel gut dagegen.

Nach fünf Minuten fiel dann das erste Tor, denn Lana Hommes konnte nach schönem Angriff und Vorarbeit von Caro Riedel aus halblinker Position den viel umjubelten 1:0-Führungstreffer erzielen. Diese währte aber nicht lange, denn quasi im Gegenzug konnte Mülheim nach ebenfalls schönem Angriff über rechts den Ausgleich erzielen. Danach war Viersen die überlegenere Mannschaft, konnte sich viele gute Szenen erspielen und agierte in der Defensive sehr aufmerksam. Man verpasste aber, erneut in Führung zu gehen.

Dies war dann auch lange Zeit in der zweiten Hälfte der Fall, ehe erneut Hommes nach schnellem Angriff zur Mitte der Halbzeit das 2:1 erzielen konnte. Damit schien das Spiel eigentlich gelaufen, Viersen stand hinten sehr sicher und hatte vorne viele Möglichkeiten, um die Führung ausbauen zu können.

Aber es sollte sich der alte Spruch bewahrheiten, dass die fehlende Effektivität in der Offensive sich irgendwann rächen wird. So kam es, dass Mülheim in der Schlussminute zu einer Strafecke kam – mit die erste zwingende Chance der Gäste in der zweiten Hälfte – und diese dann auch verwandelte. So stand es am Ende 2:2, für den VTHC waren es eher zwei verlorene als ein gewonnener Punkt, war man doch die bessere Mannschaft gewesen.

Im folgenden Spiel zwischen ETuF Essen und Schwarz-Weiß Köln 2 dominerten beiden Abwehrreihen, sodass es für die Torhüter lange Zeit nicht viek zu tun gab. Essen war die in der Offensive etwas glücklichere Mannschaft und konnte das Spiel am Ende mit 1:0 für sich entscheiden. Das nächste Spiel war dann schon eine kleine Vorentscheidung, denn der VTHC musste nun gegen Essen gewinnen, wollte man noch eine Rolle spielen im Kampf um den Titel.

Wie schon das erste Spiel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf beiden Seiten, der keine Mannschaft im Vorteil sah. Aber hier waren schon die ersten Unterschiede zu erkennen zwischen dem VTHC und den anderen Mannschaften: während Essen mit fünf Wechselspielern auf nahezu ähnlichem Niveau aufwarten konnte, hatte der VTHC bei gleicher Anzahl an Wechselspielern ein deutliches Leistungsgefälle in der Mannschaft zu beobachten.

Dennoch hielt man lange gut dagegen, erspielte sich auch viele gute Chancen, schoss dabei aber die Essener Torhüterin gut warm. So ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit. Die zweite Hälfte war dann Essen die überlegenere Mannschaft, Viersen kam kaum noch zu konstruktiven Angriffen. Immer wieder verlor man im Mittelfeld die Bälle und ermöglichte dem Gegner so gute Angriffschancen. Der Gegentreffer war nur noch eine Frage der Zeit, und so war kaum ein Zuschauer überrascht, dass Essen zur Mitte der Hälfte mit 1:0 nach schönem Angriff über links in Führung gehen konnte.

Mehr geschah aber erneut nicht, wieder stand die Viersener Abwehr kompakt und ermöglichte dem Gegner kaum klare Torchancen. Da man aber auch offensiv nicht mehr so zwingend agierte wie noch in der ersten Hälfte, blieb es letztlich beim knappen 1:0-Erfolg für Essen.

Danach sah man ein absolut einseitiges Spiel zwischen Schwarz-Weiß Köln und Mülheim. Während in der ersten Hälfte die Uhlen aus Mülheim die unterlegene Mannschaft waren und Köln ohne Probleme in Führung gehen konnte und diese ausbaute und verwaltete, kippte dies nach dem Seitenwechsel. Auf einmal war Köln unterlegen, Mülheim spielte nun Köln an die Wand und konnte das Spiel wieder ausgleichen. Am Ende stand ein verdientes 3:3-Unentschieden – damit war die Meisterfrage auch schon geklärt. ETuF Essen stand vor dem letzten Spiel als Meister fest.

Platz

Team

Spiele

S-U-N

Tordifferenz

Torverhältnis

Punkte

1

ETuF Essen

2

2-0-0

2:0

+2

6

2

HTCU Mülheim 2

2

0-2-0

5:5

0

2

3

Schwarz-Weiß Köln

2

0-1-1

3:4

-1

1

4

Viersener THC

2

0-1-1

2:3

-1

1

 

Somit blieb nur noch die Frage übrig, wer sich mit den weiteren Medaillen belohnen darf bzw. der undankbare Vierte wird. Dabei hatte es jede Mannschaft selber in der Hand, wobei Mülheim die vielleicht schlechtere Ausgangsposition hatte mit dem frischgebackenen Meister vor der Brust und ohne Pause nach seinem zweiten Spiel.

Dies machte den Uhlen aber nichts aus, sondern sie spielten sehr mutig, ließen sich nicht von der abgeklärten Defensive der Essenerinnen beeindrucken und gewannen nach langem ausgeglichenen Spiel durch zwei Tore in den Schlussminuten noch mit 5:3 und sicherten sich somit den zweiten Platz.

Dadurch hatte das letzte Spiel des Tages zwischen Köln und Viersen nur mehr den Charakter eines Spieles um die goldene Ananas – dennoch wollte man das Spiel gewinnen und mit einem Erfolgserlebnis aus dieser Saison herausgehen.

Aber irgendwie war die Luft raus beim VTHC. Das in den ersten Spielen noch gute Gegenpressing, die Bissigkeit in den Zweikämpfen und der unbedingte Wille, selber das Spiel zu bestimmen: all dies war nur noch selten zu sehen. Woran es gelegen hat, kann man nur mutmaßen. Auch wenn Köln selber nicht überragend spielte, reichte es doch zu zwei Toren in der zweiten Hälfte, die am Ende den Unterschied ausmachten. Somit konnte sich Köln durch den 2:0-Sieg den dritten Platz sichern, dem VTHC blieb nur den undankbare vierte Platz.

Alles in allem ist die Saison trotz des unglücklichen Verlaufs der Endrunde sehr positiv zu sehen für die Mädels. Vor der Saison hat keiner damit gerechnet, dass zum dritten Mal in Folge eine Endrunde erreicht werden kann. Dass es dann nicht zu mehr als dem vierten Platz gereicht hat, lag eher an dem Pech in den entscheidenden Situationen als an der mangelnden individuellen Klasse.

Nun ist die Hallenrunde erst einmal Geschichte und bis zur Feldsaison ist noch einiges an Zeit. Dass der VTHC wieder angreifen wird, steht aber jetzt schon fest.