Hockey: Herren verpassen Endspiel um den Aufstieg

Die Hockeyherren des Viersener THC haben durch eine 0:3-Niederlage gegen die dritte Mannschaft von Blau-Weiß Köln auf heimischer Anlage ein mögliches Endspiel um den Aufstieg verpasst. Im Halbfinale der Aufstiegsrelegation scheiterte man letzten Endes an der schlechteren eigenen Chancenverwertung.

Den ca. 50 Zuschauer*innen entwickelte sich im ersten Viertel ein Spiel, in dem der VTHC die bestimmende Mannschaft war. Köln stand – v.a. der Tatsache geschuldet, dass kein Auswechselspieler vorhanden war – zu Beginn tief und versuchte, die Lücken klein zu machen. Viersen hatte somit viel Ballbesitz, bis auf einen Pfostenschuss von Alexander Veenhof nach schönem Rechtsangriff nach sechs Minuten sprangen kaum Chancen heraus.

(Trotz fehlendem Wechselspielers und sommerlicher Temperaturen agierte Köln im Mittelfeld sehr aggressiv gegen den Ball, wie hier gegen Daniel Klingohr zu sehen.)

Zur Mitte des Viertels stellte Köln dann in der Defensive um, störte nun früher den Viersener Aufbau und erspielte sich aus dem eigenen Aufbau durch geschickte Überzahlsituationen im Mittelfeld einige Szenen im Viersener Viertel, die aber keine Gefahr ausstrahlten. Mit einem 0:0 ging es in die erste Viertelpause.

Im zweiten Viertel begann Viersen wieder gut, ehe Köln das Spiel ausgeglichen gestalten konnte. Torszenen blieben wie Strafecken auf beiden Seiten Mangelware. Etwas aus dem nichts fiel dann wenige Minuten vor der Pause das 0:1, als Köln nach abgewehrtem Viersener Angriff mit einem langen Ball schnell umschaltete, die Viersener Abwehr zu einem Fehler zwang und anschließend noch geschickt Timon Kratzenberg im Viersener Tor ausspielte.

(Ein wiederkehrendes Motiv: Viersen (hier Philipp Eichstätt) im Ballbesitz vor dem Kölner Schusskreis, aber Unkonzentriertheiten verhinderten bessere Szenen.)

Der Gegentreffer saß tief, der VTHC brauchte ein paar Minuten, um sich zu berappeln. Vor der Halbzeit gab es auf beiden Seiten keine nennenswerten Torraumszenen zu notieren. Wie schon in den ersten beiden Vierteln, so startete der Gastgeber auch in das dritte Viertel besser, bissiger und ansprechender. Doch im letzten Viertel blieb man ungefährlich, da man sich entweder auf das eigene Können mit dem Ball verließ oder es verpasste, durch genaue und harte Anspiele die Mitspieler in Szene zu setzen. So kam es, dass Köln mit der ersten, zugegebenermaßen sehr umstrittenen Strafecke (vor dem Viersener Fuß sei der Ball zweimal mit der runden Seite eines Kölner Schlägers gespielt worden) glücklich die Führung ausbaute – Kratzenberg war zwar am Schuss dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend ablenken. Erschwerend dazu gab es eine grüne Karte gegen den VTHC, welche jedoch gut überstanden wurde.

(Die wenigen Viersener Torchancen waren meistens zu harmlos, um den Kölner Keeper ernsthaft zu prüfen. Hier setzt Eric Scheuerle in der Bildmitte einen Schlenzer ab.)

Was man der Viersener Mannschaft aber zugutehalten muss: trotz des sehr jungen Durchschnittsalters (lediglich drei Spieler der Mannschaft waren über 25, gleichzeitig gaben drei Jugendspieler ihr Herrendebüt) steckte man trotz des 0:2-Rückstandes nicht auf und wollte weiter zumindest ein Shoot-Out erreichen. Doch dies verhinderte neben der guten Abwehrleistung der Kölner auch die Viersener Chancenverwertung: Scheuerle setzte einen Schlag aus halbrechter Position am langen Pfosten vorbei, Klingohr tanzte sich durch die Kölner Abwehr und am Keeper vorbei, welcher den Schlenzer am Boden liegend doch noch mit einem Weltklassereflex halten konnte, weitere Schüsse landeten in den Schienen. Dass man im ganzen Spiel keine einzige Strafecke erspielen konnte, tat sein Übriges dazu. Köln blieb über die restliche Spielzeit gefährlich, erspielte sich drei – wiederum harte – Strafecken und konnte eine davon unten rechts zum 0:3 verwandeln.

(Trotz der Niederlage war die Stimmung nach Spielende schnell wieder positiv, hier zu sehen bei Heitzer (l.), Tweer (r.) und Röder (r., verdeckt).)

Letzten Endes steht am Ende eine 0:3-Niederlage für den VTHC, welche somit das Endspiel um den Aufstieg in die 1. Verbandsliga verpassen. Dennoch zeigte man über weite Phasen ein ansprechendes Spiel für den frühen Stand nach der langen Zwangspause und erkannte die Problemfelder für die kommende Saison. Das Ziel für die Feldsaison 2021/22 steht fest: man will erneut um den Aufstieg mitspielen, am Ende natürlich mit dem besten Ende für sich.

An dieser Stelle sei noch einmal der Dank an die beiden vom Verband gestellten Schiedsrichter für die umsichtige Spielleitung ausgesprochen. Weitergehend wird Blau-Weiß Köln 3 für den kommenden Sonntag viel Glück und Erfolg für das Relegationsfinale gegen den RTHC Rheine gewünscht.