06.02.2020
Gutes Spiel abgeliefert, dominant gewesen und doch keine Punkte mitgenommen: so kann man das Spiel der Reserve der VTHC-Herren am vergangenen Dienstagabend in Rheydt zusammenfassen. Den Viersenern gelang es nicht, ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen und mussten sich so cleveren Rheydtern mit 4:3 geschlagen geben.
Eigentlich waren die Vorzeichen gut für den Gast: selber mit drei Wechselspielern angereist, darunter mehrere Spieler mit langjähriger Erfahrung aus höheren Ligen, auf der anderen Seite nur fünf Rheydter Feldspieler – die aber auch sehr erfahren durch viele Spiele in höheren Ligen. Und diese Erfahrung konnte man auch merken, denn die Gastgeber überließen dem VTHC den Ball und den Raum, stellten die Mitte sehr clever zu und ließen fast keine Torschüsse zu. Selber setzte man auf lange Bälle an den Banden und Konter.
Viersen brauchte ein paar Minuten, bis sie sich auf diese Spielweise eingestellt hatte. Dann fand man zwar die Lücken beim Gegner, agierte aber im Abschluss entweder zu harmlos, zu ungenau oder zu überhastet – der Rheydter Keeper wurde regelrecht warm geschossen. So war die Rheydter Führung nach guten 15 Minuten nach einer Strafecke nicht unverdient. Viersen wurde nun konsequenter im eigenen Spiel und konnte wenig später nach schönem Konter über die rechte Seite ausgleichen, als Albrecht Röder und Max Mönch mit zwei schnellen Pässen das Mittelfeld überbrückten und Mönch aus zentraler Position per Beinschuss traf.
Das Spiel wurde nun offener, beide Seiten kamen vermehrt zu Chancen. Fünf Minuten vor der Halbzeit brachte ein Konter den Gastgeber wieder in Führung, als Jaspar Rose einen Schuss unhaltbar in das eigene Netz abfälschen konnte. Doch auch dies brachte die Gäste nicht aus der Ruhe, quasi mit der Schlusssirene konnte Felix Weyers den Ball nach guter Vorarbeit von Rose am Torwart vorbei zum erneuten Ausgleich in das Netz befördern.
Die zweite Halbzeit begann dann, wie die erste Hälfte endete: Viersen fand mit dem Ball wenige Lücken – und wenn, dann wollte der Ball nicht zwischen den Pfosten die Torlinie überqueren. Rheydt machte weiter die Spielfeldmitte gut dicht und konzentrierte sich auf lange Bälle und Konter. Diese wurden dann meistens gefährlich zu Ende gespielt, aber bis auf ein drittes Tor sprang lange Zeit nichts heraus. Mit fortlaufender Spielzeit ließen bei beiden Mannschaften die Kräfte nach – gerade den Gastgebern war dies aufgrund des fehlenden Wechselspielers anzumerken. Dadurch eröffneten sich mehr Lücken für den VTHC, den dieser aber nicht zu nutzen wusste.
Zwar kamen die Bälle an, wurden auch gestoppt, dann agierte man aber zu unclever und rannte sich an drei Gegnern fest, anstatt den Ball weiter laufen zu lassen. Als dann wenige Minuten vor Schluss Rheydt nach Konter über ihre rechte Seite mit einem präzisen Schuss in das lange Eck das 4:2 erzielen konnte, schien der Deckel auf dem Spiel zu sein. Zwar konnte Ben Pleisner mit einer Strafecke Sekunden vor dem Abpfiff noch das 4:3 erzielen, es änderte aber nichts mehr an der Niederlage.
Für die 2. Herren geht es am kommenden Sonntag um 14 Uhr in heimischer Halle weiter, Gegner wird die dritte Mannschaft vom Rheydter SV sein, die in Deutschland einzige Inklusionshockeymannschaft, die am regulären Meisterschaftsbetrieb teilnimmt. Bereits um 10 Uhr am Sonntag spielen die ersten Herren zuhause gegen den Crefelder SV.